Dienstag, 12. Juli 2011

Weil mir der Abend bleibt, mit den ganzen schönen Erinnerungen ♥




Manchmal lauf ich durch die Straßen und sehe irgendetwas. Irgendetwas völlig unbedeutendes. Irgendetwas, was einem anderen Menschen gar nicht auffallen würde. Sei es ein Vogelgezwitscher, ein blöder Vorbeifahrender Radfahrer, ein besonders dumm guckendes Mädchen oder sonst was. & dann denk ich wieder an dich. Ich kann immer wenn ich unterwegs bin mit Freunden und so sagen dass ich stark bin, dass ich dich nicht brauche, dass ich alles alleine schaffen kann und das ich eh Superwoman bin. Doch dann bin ich alleine. & das sonst so schöne Vogelgezwitscher, der sonst so komische vorbeifahrende Radfahrer oder das besonders dumm guckende Mädchen werden zu etwas nervigem. Und so schnell meine Laune umschlägt, so schnell vergess' ich all meine guten Vorsätze die ich mir vorgenommen hatte. Und ich merke dass ich nicht ohne dich kann. Das ich nicht stark bin, dass ich nicht Superwoman bin. Oft stehe ich mit andern zusammen. Der Spruch 'vergiss ihn, der ist es doch eh nicht wert' ist schon längst Alltag. Und ich setze mein Lächeln auf, winke verächtlich ab & spiele mit schönster Regelmäßigkeit meinen Text ab: 'Ach, ich weiß, der is es nich wert, ich brauch den eh nicht!' Dann wird mir immer schön auf die Schulter geklopft und es heißt: 'ich bin stolz auf dich, du kannst eh jeden haben'
& mit allerschönster Regelmäßigkeit verdreh ich dich Augen und eine heiße Diskussion über mein äußeres Erscheinungsbild beginnt. Abends liege ich im Bett. Sonst habe ich immer Musik gehört, welche meine Laune zu meiner guten Laune noch gepusht hat! Seit dir liege ich da & höre mir verdammt nochmal Schnulzen an. Nachmittags wenn grade am Stall nichts zu tun ist, ich zuhause am Internet sitze und dich online seh' öffne ich dein Chat-Fenster. Lese die letzten paar Zeilen die wir geschrieben haben. Meistens ist es Streit. Dummer, sinnloser, unnötiger, Nerven belastender Streit! Meine Finger liegen schon auf den tasten. Ich will dir schreiben. Doch irgendwie schaffe ich es immer mit Mühe und Not es zu lassen, dein Fenster wieder zu schließen und zu denken, dass es so besser ist. Dieses Spiel wiederholt sich einige male so. Bis du dann von dir aus schreibst. Leider meistens mit einer Laune die man schon nicht mehr als Laune bezeichnen kann. Und ein neuer Streit beginnt. Wir können nicht wirklich miteinander aber irgendwo auch noch weniger ohneeinander. So belastend wie unsere Beziehung fand ich noch keine zuvor. Nicht, weil sie nicht toll gewesen wäre, nein. Sie ist ZU toll. Schließlich war einfach alles viel zu Perfekt. Zu perfekt als das es hätte wahr sein können...Zack! Es war ja so klar, dass ich es wieder nicht aushalten können würde. Ich dachte es sei vorbei, ich dachte, ich hätte es hinter mir. & dann kommt der Rückschlag. Schon ziehe ich die blöde scharfe Klinge über den Arm & kann erneut zusehen, wie meine Haut sich spaltet, kurz käseweiß wird & Sekunden drauf das Blut hervorquillt. Erst tut es verdammt gut. Es fließt. So schön rot & so schön warm. Dann setzt der Schmerz ein. Und letzten Endes die Panik. Es wird zu warm, zu rot & verdammt nochmal zu viel! Ich kenne das Spiel schon. Es ist nicht lebensgefährlich. Noch nicht. Ab ins Krankenhaus. Vortrag vom Arzt anhören, nähen lassen, Arm schonen, zum Naht ziehen wieder auftauchen. Alles was geschieht ist mir so bekannt und jedes mal aufs neue doch so Fremd. Bin ich das, die sich mit voller Absicht verschandelt? Sich die Arme aufschneidet und im Endeffekt noch ja doch ganz genau merkt, dass es absolut nicht gut ist? Bin ich das, die so berechnend geworden ist?
Und das ist nicht die einzige Veränderung die ich selbst an mir bemerke. Ich bin kalt geworden. Der einzige der mich wirklich noch verletzen kann, bist DU. Ja, verdammt, du! Jeder andere mit dem ich versuche zu streiten geht mir sonst wo vorbei. Ich weiß genau, wie ich verschiedene Menschen mitten ins Herz treffen kann. Hätte ich vor dir niemals ausgenutzt. Mittlerweile haue ich mit voller Absicht genau rein. Wo ist das Mädchen mit dem Mutter Theresa-Herzen hin? Das, das eher drauf geachtet hat, dass es seinen Freunden gut geht und sich dann erst um sich selbst gekümmert hat? Dass, das niemals mit Absicht je versucht hätte, einen Menschen, der ihr mal am Herzen lag vorsätzlich zu verletzen. Und überhaupt, liegt mir noch jemand am Herzen? Nein, ich glaube nicht. Ich bin alleine und fühle mich nicht einsam. Ich habe Freunde...solang wir nicht streiten, sind wir Freunde. Doch wehe jemandem geht es schlecht. Ich lasse jeden hängen, der mich braucht und rede mit keinem mehr über meine Probleme. Habe ich überhaupt noch Probleme?
Ich weiß nicht einmal mehr, wer ich bin. Ich musste immer lachen, als mir jemand sagte, er wisse nicht wer er sei. Blöde Kommentare wie: 'Du bist der und der, wohnst da & da und bist so & so alt.' waren dann an der Tagesordnung. Jetzt sitze ich hier, schreibe diese blöden sinnlosen Zeilen, die du eh nie lesen wirst & merke, dass ich ein verzweifeltes kleines Mädchen bin. Ein verzweifeltes kleines Mädchen auf der suche nach sich selbst. Aua! Und so geht jeder seinen Weg allein. Du deinen, ich meinen. Bis wir vllt. irgendwann einmal wieder zusammenfinden. Egal wie, egal wann, egal wo!

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